Planvoll Agilität und Effizienz in der Projektumsetzung steigern

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SCRUM ist ein Framework, das im Kontext der agilen Softwareentwicklung entstanden ist, inzwischen jedoch in Projekten unterschiedlichster Art und Größe Anwendung findet. Seine Philosophie ist eng mit dem „Manifest für agile Softwareentwicklung“ verknüpft, das 2001 von einigen Softwareentwicklern publiziert wurde. Das Manifest definiert zentrale Werte einer zielführenden Softwareentwicklung und stellt diese in Gegensatz zur sonst üblichen Vorgehensweise. Im Manifest heißt es:

  • Individuen und Interaktion mehr als Prozesse und Werkzeuge
  • Funktionierende Software mehr als umfassende Dokumentation
  • Zusammenarbeit mit dem Kunden mehr als Vertragsverhandlungen
  • Reagieren auf Veränderung mehr als das Befolgen eines Plans

Diese Werte stellen nicht weniger als einen vollständigen Paradigmenwechsel zur bisherigen Form der Softwareentwicklung und des Projektmanagements dar. Das spontane Reagieren auf Veränderung wird für wichtiger erachtet als das dogmatische Abarbeiten eines detaillierten Planes. In vielen Organisationen stößt diese Philosophie auch heute noch auf große Skepsis. Zu groß ist die Versuchung, komplexe Projekte im Vorfeld bis ins Detail durchdenken zu wollen. Jede Eventualität und Abhängigkeit soll idealerweise vorab erkannt und berücksichtigt werden. Die hohe Zahl an gescheiterten IT-Großprojekten, die Kosten in Milliardenhöhe verursachen und dann ergebnislos eingestellt werden, sprechen nicht unbedingt für die Leistungsfähigkeit dieser Vorgehensweise.

Zu den Gründungsvätern dieser Bewegung gehörten auch Jeff Sutherland und Ken Schwaber, die heute als Erfinder der SCRUM-Methodik angesehen werden. Bereits 1995 schrieb Schwaber in einem Konferenzbeitrag:

„Scrum akzeptiert, dass der Entwicklungsprozess nicht vorherzusehen ist. Das Produkt ist die bestmögliche Software unter Berücksichtigung der Kosten, der Funktionalität, der Zeit und der Qualität“ (Schwaber, 1995).

Mögliche Anwendung:

Unternehmen stehen häufig vor der Herausforderung, komplexe Projekte zeitnah und flexibel umzusetzen, insbesondere wenn sich Marktanforderungen schnell ändern. Traditionelle Projektmanagement-Methoden sind oft zu starr und lassen wenig Spielraum für schnelle Anpassungen. Die SCRUM-Methode ermöglicht es, Projekte flexibel zu gestalten, Ressourcen optimal zu nutzen und Ergebnisse schrittweise zu erreichen, was besonders in dynamischen Marktumfeldern von Vorteil ist. Mögliche Herausforderungen:

  • Wie setzen wir komplexe Projekte agil und flexibel um?
  • Wie können wir Feedback während des Projektverlaufs integrieren und nutzen?
  • Wie fördern wir die Zusammenarbeit und Selbstorganisation im Team?
  • Wie stellen wir sicher, dass Projekte fristgerecht und zielorientiert umgesetzt werden?

Vorteile von SCRUM:

SCRUM bietet vielfältige Vorteile, um Projekte effizient zu steuern und Ergebnisse gezielt zu erreichen:

  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: SCRUM fördert eine iterative, flexible Arbeitsweise, die schnelle Reaktionen auf Veränderungen ermöglicht.
  • Kundenorientierte Ergebnisse: Regelmäßiges Feedback sorgt dafür, dass die Ergebnisse den tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen.
  • Effiziente Ressourcennutzung: Durch fokussierte Arbeitsphasen (Sprints) werden Aufgaben gezielt und effizient bearbeitet.
  • Förderung der Teamzusammenarbeit: SCRUM stärkt die Selbstorganisation und Kommunikation innerhalb des Teams.

Diese Vorteile machen SCRUM zu einer wertvollen Methode für Unternehmen, die Projekte dynamisch und anpassungsfähig gestalten möchten.

Rollen im SCRUM Framework

Product Owner

Die Aufgabe dieser Rolle liegt darin, die Anforderungen des Produktes zu definieren, zu priorisieren und mit anderen Stakeholder abzustimmen. Der Product Owner ist häufig auch für den wirtschaftlichen Erfolg des Produktes sowie dessen Budget verantwortlich. Die Anforderungen des Produktes werden üblicherweise als separate Punkte in einem Backlog dokumentiert und gemäß ihrer Priorität in den Entwicklungsprozess (Sprint) überführt. Im Gegensatz zu einem klassischen Projektleiter, der Aufgaben an andere Abteilungen delegiert, ist der Product Owner selbst Teil des Scrum-Teams und kann stärker Einfluss auf den Erfolg des Projektes nehmen.

Scrum Master

Diese Rolle hat einen starken Coaching-Charakter. Der Scrum Master ist als Befähiger des Teams zu betrachten. Er verfügt über keinerlei (disziplinarische) Befugnisse, sondern unterstützt das Team bei der Einführung und Anwendung des SCRUM Frameworks. Er kennt sich bestens mit dem Regelwerk aus, schult und moderiert die Scrum-Events oder vermittelt bei Unstimmigkeiten. Er sorgt auch gegenüber der Organisation dafür, dass das Team ungestört seiner Arbeit nachgehen kann.

Developer

Diese Rolle ist für die tatsächliche Umsetzung der Anforderungen in ein Produkt bzw. eine Funktionalität zuständig. Üblicherweise handelt es sich um ein ganzes Team von Developern, deren Bezeichnung nicht zwangsläufig für „Softwareentwickler“ stehen muss. In der Softwareentwicklung beinhaltet dieses Team üblicherweise auch Tester, Datenbankexperten, etc. Das Development Team schätzt den Entwicklungsaufwand für einzelne Funktionalitäten und plant diese gemäß ihrer Priorität in die kommenden Sprints ein.

Das Konzept des „Sprint“

Die Entwicklung von Funktionalitäten erfolgt im SCRUM innerhalb eines festgelegten Zeitabschnittes, der als Sprint bezeichnet wird. In dieser Zeit wird ein sogenanntes „Inkrement“ entwickelt, eine eigenständig verwendbare Funktionalität, die nach dem Sprint in die produktive Nutzung überführt werden kann.

Üblicherweise dauert ein Sprint vier bis sechs Wochen. Die Dauer wird vom Voraus festgelegt und nicht mehr verändert. Die Aufgaben für den jeweiligen Sprint werden ebenfalls im Voraus festgelegt und anschließend nicht mehr verändert. Der Sprint kann vom Product Owner abgebrochen werden, wenn wichtige Ereignisse die Erreichung des Sprint Zieles nicht länger ermöglichen.

Ereignisse im SCRUM Framework

Sprint Planning

Das Sprint Planning findet im Vorfeld eines neuen Sprints statt. In diesem Event stellt der Product Owner seine priorisiere Anforderungen aus dem Product Backlog vor. Anschließend werden diese vom Development Team in den Sprint Backlog überführt und hinsichtlich ihrer Komplexität geschätzt. Am Ende wird eine gewissen Anzahl an Anforderungen zur Umsetzung im kommenden Sprint verabschiedet und durch den Sprint Backlog dokumentiert. Das Development Team entscheidet hierbei, wie ein realistisches Ziel für den kommenden Sprint aussieht und wie viel Funktionalität tatsächlich umgesetzt werden kann.

Daily SCRUM

Das daily SCRUM findet als kurzes tägliches Meeting, gerne auch Standup genannt, statt. Es dient dem gegenseitigen Informationsaustausch. Die Mitglieder des Development Teams informieren sich gegenseitig, was seit dem letzten Daily erreicht wurde und was man sich bis zum nächsten Daily vorgenommen hat. Unerwartete Ereignisse, Verzögerungen und Abhängigkeiten etc. werden so schnell für alle Beteiligten transparent.

Sprint Review

Das Sprint Review findet am Ende eines Sprints statt. Das Development Team präsentiert das Inkrement des Sprints und gleicht dieses gemeinsam mit dem Product Owner gegen die initiale Planung und Zielsetzung ab. Der Product Owner begutachtet die entstandenen Funktionalität und überprüft, ob diese seinen Anforderungen und Qualitätskriterien entspricht.

Retrospektive

Die Retrospektive ist eine offene Aussprache am Ende des Sprints. Diese findet in einem geschützten Raum unter Ausschluss der übrigen Stakeholder statt. Sie zielt darauf ab, die künftige Zusammenarbeit zu verbessern und aufgetretene Probleme offen und ehrlich zu klären. Der Scrum Master moderiert dieses Meeting und unterstützt das Team bei der Definition von Verbesserungsmaßnahmen.

Artefakte im SCRUM Framework

Product Backlog

Das Product Backlog stellt eine Auflistung der künftigen Anforderungen und Funktionalitäten dar. Das Dokument wird ständig überarbeitet und angepasst, die enthaltenen Elemente werden (neu) periodisiert und ergänzt.

Sprint Backlog

Das Sprint Backlog enthält Anforderungen und Funktionalitäten, die als Inkrement im nächsten Sprint erarbeitet werden sollen. Es ist daher meist deutlich weniger umfangreich als das Product Backlog.

Scrum Prozess

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Dr. Hannes Schubert
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Fabian Diefenbach
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